Im Jahr 2023 wird in Yaoundé Mballa II ein neuer Kulturraum mit dem Namen A(fro)TOPOS cultural Lab. Pie-Claude Ngumu eröffnet, ein Ort der Geselligkeit und des Austauschs, ein kulturelles und künstlerisches Labor, das sowohl für die kamerunische und die internationale Kunst- und Kulturszene als auch für die breitere Öffentlichkeit bestimmt ist.
Als Eröffnungsveranstaltung des neuen Raums wird vom 25. bis 30. Juli 2023 das „1er Festival international Pie-Claude Ngumu“ stattfinden, eine Feier des Lebens und des Werks des Kulturschaffenden anlässlich seines 30. Todestag.
Pie-Claude Ngumu war ein bekannter und vielseitiger Akteur in der kirchlichen, kulturellen und künstlerischen Szene Kameruns in den 1960er bis 1990er Jahren. Er war ein Vorreiter bei der Anpassung der katholischen Liturgie an die lokale Lebensweise, unter anderem durch die Einführung traditioneller Musikinstrumente in den Gottesdienst. Neben seinen eigenen musikalischen Kompositionen mit seinem Chor „la maîtrise des chanteurs à la croix d’ébène“ der vom Mendzang beti begleitet wurde, erforschte er traditionelle kamerunische und afrikanische Musikinstrumente u. a. durch die Erfindung eines eigenen Transkriptionssystems.
Wer hatte nicht von der Messe von „Farà Ngumu“ gehört, die in den 60er und 70er Jahren am Sonntagmorgen unter freiem Himmel in der St.-Paul-Gemeinde von Ndzong Melen stattfand. Es war jedes Mal, neben dem religiösen Aspekt, ein Ereignis der Begegnung, der Solidarität, des gemeinsamen Feierns sowie eine kulturelle Attraktion, die weit über die Grenzen Kameruns hinaus bekannt wurde.
In diesem Geist der Gemeinschaft und des Teilens laden wir die Bevölkerung von Yaoundé, Kamerun und anderswo ein, an diesem Kulturfestival teilzunehmen. Unser Ziel ist es, Ngumus Werk wiederzuentdecken und zu bewahren, seine Vision der Wertschätzung der kamerunischen Kultur und letztlich des Menschen an eine Jugend weiterzugeben, die mit einer immer stärker werdenden Globalisierung konfrontiert ist.
Wir möchten auch eine Reflexionsarbeit leisten, indem wir über die Auswirkungen, die seine Arbeit auf die Welt von heute haben könnte, diskutieren. Zu diesem Zweck werden Vorträge, Diskussionsrunden, Filmvorführungen, Konzerte mit traditioneller und zeitgenössischer Musik, Ausstellungen, künstlerische Beiträge und Zeugnisse rund um das Leben und Werk von Ngumu organisiert.
Bei einem Ausflug in sein Heimatdorf Nkolobom können wir frische Luft schnappen und in Begleitung der Familie Evondo das Wasser der Quelle von Ekoa Zang probieren.